Der Film feiert das Auftauchen der Weihnachtshexe als Erfüllung einer Prophezeiung und kümmert sich darum, wo diese herkommen könnte und wie das alles mit dem katholischen Glauben zusammenhängt, der hier von Benedikt XIV. höchstpäpstlich repräsentiert wird.
Randi, die zuletzt den so chaotischen wie liebenswürdigen „Tito, der Professor und die Aliens“ gedreht hat, inszeniert die Geschichte ohne große Ernsthaftigkeit als ausgelassenes Märchenspiel im historischen Gewand.
Unnötige inhaltliche Wiederholungen muten wie Plotlöcher an, die nachträglich korrigiert werden mussten bzw. Als sie die „goldene Madonna“ mitgehen lassen will, wird sie jedoch vom korrupten Baron de Michelis (Fabio De Luigi) ertappt. Paola beobachtet nämlich Dolores genau, die immer wieder zu vergessen scheint, wer sie ist, und dann nur noch fließend Französisch spricht.
In die Hände einer solchen Retterin mag das Kind sein Schicksal nicht legen; also besinnt sie sich auf seine Kernkompetenz, das Mausen, und bedient sich großzügig an Dolores’ magischen Pulvern, um sie für seine Zwecke, sprich: die goldene Madonna, einzusetzen.
Vor ein paar Jahren betrat die italienische Weihnachtshexe erstmals deutsche Kinoleinwände, damals in einer modernen Gegenwart als „Unsere Lehrerin, die Weihnachtshexe“ – eine Grundschullehrerin, die nachts zu Befana wurde und tagsüber nicht nur unterrichtete, sondern sich auch noch verliebte, was einige interessante Probleme verursachte.
Januar Süßigkeiten, Spielzeug oder aber Kohlenstücke bringt, erzählt man sich, dass sie eigentlich den Heiligen Drei Königen nacheilen wollte. Zur Einsicht und zu ihrem künftigen Job als Weihnachtshexe kommt sie erst über mehrere Umwege.
Wie der erste Teil weiß auch der zweite immer dann zu überzeugen, wenn sich hinter unscheinbaren Orten märchenhafte auftun.
Von der Weihnachtshexe, die italienischen Kindern am 6. Paola aber ist eine Einzelgängerin und davon überzeugt, keine Familie zu brauchen. Überhaupt schaut der Film wunderbar aus. Der Albernheiten sind viele, vor allem, was den buckligen Baron angeht. „Blitz und Schweinezahn!“ würde Paola dazu wohl sagen.
In ihrem schnuckligen Hexenhäuschen, das einer ganzen Schar Waisenkinder Unterschlupf gewährt, täuscht Dolores den Baron und seine Häscher ein ums andere Mal mit ihren magischen Pulvern, die dank toller visueller Effekte in farbenprächtigen Wolken über die Leinwand wehen.
Als gewiefte Diebin will Paola Dolores‘ zauberhafte Hilfsmittelchen für ihre kriminellen Absichten nutzen. Das Prequel unter der Regie von Paola Randi geht nun bis zu ihren Ursprüngen zurück – und offenbart dieselben Stärken und Schwächen wie schon der erste Film.
Italien Mitte des 18. Nur indem sie in der Liebe zu ihrer Familie die wahre Quelle ihrer Magie findet und dadurch ihr Schicksal als Weihnachtshexe annimmt, kann sie den Hexenjäger besiegen und ihre Geschwister retten.
Die junge Diebin ist wieder auf sich allein gestellt. 500 Jahre zuvor in Italien ist die Weihnachtshexe selbst noch ein junger Tunichtgut: Das Waisenmädchen Paola ist eine eigennützige Diebin, die noch nichts von der Magie weiß, die in ihr schlummert. Unter Baumwurzeln, die durch die Kellerdecke drangen, stapelten sich Myriaden von Geschenken. Zu spät erkennt sie ihren Fehler: Sie hat ihre geliebten Geschwister einer großen Bedrohung ausgesetzt und dem Hexenjäger versehentlich eine mächtige Waffe überlassen.
Sie träumt allerdings von einem großen Coup, um es sich mit ihrem Diebeskumpel zukünftig entspannt gutgehen zu lassen. Sie hat bereits viele Kinder aufgelesen, deren Eltern als angebliche Hexen gejagt werden. Der wohnt noch bei seinen (recht lieblosen) Eltern und verkriecht sich schon mal ängstlich zu ihnen ins Bett, verwandelt sich aber später in einen Muskelmann und zeigt damit erst recht, wie übertrieben fies er ist.
Vor allem aber gibt die Regisseurin der Hexe Dolores viel Platz: Monica Bellucci ist mal majestätisch selbstbewusst, mal alternde Actionheldin, die ihre Schützlinge im letzten Moment rettet, mal verwirrt französisch.

Paola, die nichts von ihrer wahren Bestimmung ahnt, nutzt die Gastfreundschaft der Hexe schamlos aus, um mit den Zauberpulvern aus Dolores’ Labor eine goldene Madonna zu stehlen. Erst als sie Zeugin von Dolores Hexerei wird, möchte sie bleiben und nutzt ihre Gastfreundschaft aus, um diese Magie zu erlernen. Doch im letzten Moment rettet sie eine geheimnisvolle Frau auf einem fliegenden Besen, die Hexe Dolores.
Michele Soavis Unsere Lehrerin, die Weihnachtshexe war in der Gegenwart angesiedelt, die titelgebende Hexe bereits Hunderte Jahre alt und in einem verschneiten Bergdorf inkognito als Lehrerin unterwegs. Hier im Wald könnte Paola in Ruhe und Frieden leben, doch freilich kommt es anders. Aber wer ist die magische Frau? Immer ist sie nie nur die Hexe aus der kleinen Hütte im Wald, sondern Erscheinung und Kinogeschichte, eine Figur von ebenmäßiger Schönheit, gegen die kein Hexenjäger je etwas ausrichten könnte.
Ob ein deutsches Kinderpublikum mit dieser Hexe wirklich etwas anfangen kann, darf dennoch bezweifelt werden; die Geschichten um die Diebin, die Madonna, den Brief und all das andere doch eine sehr herbeigeschriebene Intrige.
Dolores‘ Hexenküche etwa, deren Zugang in einem Baumstamm versteckt ist, und Erinnerungen an andere Märchenfilme wie Rob Reiners Die Braut des Prinzen (1987) weckt. Ihm sind nicht nur die Hexen ein Graus; er will auch Chef der Vatikanischen Polizei werden, und ein Brief über seine unlauteren Methoden, den er bei Paola vermutet, könnte ihm da einen Strich durch die Rechnung machen.
Was das alles mit der Weihnachtshexe zu tun hat, das hält der Film von Paola Randi lange im Verborgenen.
Doch in letzter Sekunde rettet sie die Hexe Dolores und bringt sie in ihrer Hütte in Sicherheit, wo sie sich um viele andere Waisenkinder kümmert.
Der Baron aber lässt nicht locker.

In Unsere Lehrerin, die Weihnachtshexe führte eine kleine Klappe in einem Schuppen in einen gigantischen Gewölbekeller. Einzelne Aspekte sind für Kinder (zumindest für die unter zehn Jahren) zu komplex und vermutlich auch zu furchteinflößend. Liebevoll gestaltete Sets wie dieses ließen auch die Herzen all jener Erwachsenen höherschlagen, die im Innern Kind geblieben sind.

So konfus wie die historischen Bezüge ist auch die Handlung, eine verworrene, hoffnungslos überladene Mischung aus Fantasy- und Märchenelementen. Das Prequel zu „Unsere Lehrerin, die Weihnachtshexe“ (2018) bezieht sich zwar auf die italienische Volkssage von der guten Hexe Befana, doch die erscheint erst am Dreikönigstag und hat ihren Ursprung nicht – wie hier behauptet – im Mittelalter.
In Die Legende der Weihnachtshexe gibt es viele vergleichbare Entdeckungen. Jahrhunderts: Das Waisenkind Paola (Zoe Massenti) und ihr Kumpane Chicco (Mario Luciani) schlagen sich als Diebe durch.

Dabei öffnet sich die sonstige Außenseiterin ihren neuen Geschwistern und ehe sie es realisiert, schließt sie die bunte Truppe in ihr Herz.